Meta hat angekündigt, seine KI-Modelle mit öffentlich zugänglichen Daten von Nutzern in der Europäischen Union zu trainieren. Dieser Schritt reiht sich ein in die Praxis anderer KI-Anbieter wie Microsoft, OpenAI und Google, die bereits öffentlich verfügbare Web-Inhalte aus der EU für ihre KI-Entwicklung nutzen. Die Integration von EU-Daten in Meta AI, die ab März 2025 in 41 europäischen Ländern verfügbar ist, ist ein erster Schritt und markiert die erstmalige Nutzung von öffentlich geteilten Facebook- und Instagram-Inhalten von EU-Nutzern für generative KI.
Interessanterweise zeigt Meta hier einen überraschend transparenten Ansatz, angesichts der Unternehmensgeschichte. Dieser Schritt folgt auf einen Blogbeitrag von Microsoft im Januar 2025, der die Ausrichtung auf die EU-DSGVO und das KI-Gesetz betont.
Welche Daten verwendet Meta – und was ist ausgeschlossen?
Meta betont in seiner Pressemitteilung, dass ausschließlich öffentlich verfügbare Inhalte für das Training der KI-Modelle verwendet werden. Dazu gehören Videos, Beiträge, Kommentare, Fotos mit Bildunterschriften, Reels und Stories, sofern diese öffentlich geteilt wurden. Auch Interaktionen mit Meta AI, wie Fragen und Anfragen, werden zum Training verwendet.
Wichtig ist, dass Meta laut eigenen Angaben keine privaten Nachrichten zwischen Freunden und Familie verwendet. Ebenso werden keine privat geteilten Fotos und Videos berücksichtigt. Außerdem versichert Meta, keine Daten von Nutzern unter 18 Jahren für das Training zu verwenden, um geltende Jugendschutzbestimmungen einzuhalten.
Die Rechtfertigung von Meta für das Training der KI mit EU-Daten
Meta argumentiert, dass das Training der KI-Modelle mit einer vielfältigen Datenbasis unerlässlich ist. Nur so kann die KI Nuancen und Feinheiten verstehen, die ihr sonst entgehen würden, wenn sie ausschließlich mit Daten aus den USA und Großbritannien trainiert würde. Meta betont, dass dies der KI hilft, Dialekte, Umgangssprache, lokales Wissen und unterschiedliche Kommunikationsstile zu erlernen – insbesondere in Bezug auf Humor und Sarkasmus.
Zuvor hatte Meta das Training seiner Large Language Models mit öffentlichen Inhalten in der EU verzögert, da die rechtlichen Anforderungen geklärt werden mussten. Der ursprüngliche Ansatz war als Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) kritisiert worden.
Das Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) hat inzwischen eine Stellungnahme zur Verwendung personenbezogener Daten für das KI-Training abgegeben. Diese betont, dass die Datenverarbeitung im Einzelfall geprüft werden muss und dass Daten anonymisiert oder pseudonymisiert werden müssen, um eine Reidentifizierung zu verhindern.
Gemäß Artikel 21 der DSGVO haben Einzelpersonen das Recht, der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten zu widersprechen, was auch im Kontext des KI-Trainings gilt.
Meta erklärt, die Stellungnahme des EDSA zu würdigen und sicherzustellen, dass die Datenerhebung im Einklang mit den europäischen Gesetzen und Vorschriften erfolgt.
Empfehlung: EU-Bürger können sich abmelden – so geht’s
Facebook: Einstellungen & Datenschutz > Datenschutzzentrum > Datenschutzthemen > AI at Meta > Einspruch einlegen
Instagram: Einstellungen > Datenschutz > Datenschutzzentrum > Datenschutzthemen > AI at Meta > Einspruch einreichen
Anschließend kommt eine Bestätigungs-E-Mail von Meta

Hallo Christian,
wir werden Ihren Einspruch für Ihre öffentlichen Informationen, wie öffentliche Beiträge und Kommentare, und für Ihre Interaktionen mit AI at Meta-Funktionen respektieren. Das bedeutet, dass wir Ihre öffentlichen Informationen aus Meta-Produkten oder Ihre Interaktionen mit KI at Meta-Funktionen nicht für die zukünftige Entwicklung und Verbesserung von generativen KI-Modellen für KI at Meta verwenden werden.
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Das Meta-Datenschutz-Team