42 Jahre verpasst: Die brutale Wahrheit über das Verbrenner-Aus

Die schmerzhafte Realität: Warum das Verbrenner-Aus keine ideologische Forderung, sondern die Quittung für ein historisches Versagen ist

Wir stehen am Scheideweg der größten industriellen Transformation seit der Erfindung des Automobils. Im Zentrum dieser Debatte steht das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ab 2035.

Doch anstatt diesen unausweichlichen Wandel als Chance zu begreifen, erleben wir in Deutschland eine toxische Melange aus politischer Blockade und industrieller Ignoranz. Dieser Artikel ist eine schonungslose Abrechnung mit einer Politik und Industrie, die angesichts der drohenden Klimakatastrophe mutwillig die Zukunft kommender Generationen aufs Spiel setzt. Trotz jahrzehntelangem Wissen um die Notwendigkeit einer Abkehr von fossilen Brennstoffen klammern sich mächtige Akteure in Deutschland aus kurzsichtiger Profitorientierung und unverantwortlichem Lobbyismus an die Technologie von gestern.

Wir analysieren, warum die deutsche Automobilindustrie die Transformation verschlafen hat, wie Lobbyismus in der Verkehrspolitik die Klimaziele sabotiert und weshalb der sogenannte E-Fuels Wirkungsgrad diesen Kraftstoff zu einer ineffizienten und unsozialen Nischenlösung verdammt. Lesen Sie hier die unbequeme Wahrheit darüber, wie die Macht des Geldes die Vernunft besiegt und die Zukunft Automobilindustrie Deutschland in einen freien Fall schickt.

Verbrenner-Aus
Verbrenner-Aus

I. Das historische Versagen der deutschen Industrie: Die Ignoranz des Wandels

Die deutsche Autoindustrie hatte nicht nur Zeit, sie hatte Jahrzehnte, um die notwendige Wende zu vollziehen. Die ersten ernsthaften Warnungen vor der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und dem daraus resultierenden Klimawandel reichen bis in die 1970er Jahre zurück. 40 Jahre, in denen Deutschland seine technologische Führungsposition im Antriebssektor hätte neu definieren können.

Doch anstatt Innovation zu betreiben, wurde der Profit aus fossilen Technologien maximiert.

Die Perfektion der Ineffizienz: SUV-Trend und das Upmarket-Modell

Obwohl die EU ehrgeizige Ziele zur Reduktion der Flotten-CO₂-Emissionen setzte, sind die tatsächlichen CO₂-Emissionen herkömmlicher Verbrenner in den zwölf Jahren vor den neuen Regelungen nicht wesentlich zurückgegangen.

Warum dieser Stillstand bei den CO₂-Emissionen?

  1. Das Streben nach Masse und Leistung: Die Hersteller setzten auf immer schwerere und leistungsstärkere Autos. Der Trend zu den sogenannten Sports Utility Vehicles (SUVs) fraß alle Effizienzgewinne der Motorentechnologie auf. Ein schwereres Auto benötigt mehr Energie, um bewegt zu werden – ein physikalischer Fakt, der die CO₂-Bilanz massiv verschlechterte.
  2. Die Maximierung der Gewinnmargen: Die Konzerne konzentrierten sich auf das „upmarket-Modell“ – teure, schwere Pkw, selbst im aufkommenden Elektro-Segment. Dieses strategische Kalkül war kurzfristig darauf ausgerichtet, die Gewinnmargen hochzuhalten. Das Ergebnis: Die breite Masse wurde mit erschwinglichen E-Modellen im Stich gelassen, während die Industrie Rekordgewinne einfuhr. Jüngste Berichte zeigen, dass Hersteller wie Porsche (im VW-Konzern) die Einführung rein elektrischer Modelle verzögern, um sich wieder stärker auf Verbrenner und Plug-in-Hybride zu konzentrieren.
  3. Die Trägheit der Innovationszyklen: Milliardeninvestitionen in die Optimierung des Verbrennungsmotors banden Kapital und Know-how. Jede Abkehr vom Verbrennungsmotor wurde als Bedrohung für die bestehenden Produktionslinien und Lieferketten empfunden.

Dieses Vorgehen war keine kurzsichtige Fehlentscheidung, sondern ein systematisches Festhalten am überholten Geschäftsmodell, das in Kauf nahm, dass man die Klimaziele des Verkehrssektors verfehlt.

Das Geld liegt in Software und Zellen: Die verlorene technologische Souveränität

Der Preis für dieses Zögern ist heute offensichtlich: Die deutsche Autoindustrie hat die Digitalisierung und den Aufbau technologischer Kompetenz bei alternativen Antrieben „verschlafen“.

Wie der Autor Konstantin Richter in der britischen Zeitung The Guardian kritisiert: „Die Deutschen bevorzugen inkrementelle Innovation statt radikaler Veränderung, was bedeutet, dass sie sich darauf konzentrieren, die bestehende Technologie zu optimieren, anstatt etwas Neues und Disruptives zu schaffen… sie versuchen, die Uhr zurückzudrehen.“

TechnologiefeldZentrum des WertschöpfungswandelsDeutscher Rückstand
BatteriezellenHerzstück der E-MobilitätAbhängigkeit von Asien (China, Südkorea)
FahrzeugsoftwareSteuerzentrale, Infotainment, autonomes FahrenMassiver Rückstand, hohe Entwicklungskosten, interne Krisen
HalbleiterFundament der DigitalisierungHohe Abhängigkeit und Lieferengpässe

Das Geld wird heute mit Batteriezellen, Software und Halbleitern verdient, nicht mehr mit den geliebten Verbrennungsmotoren. Konzerne wie Volkswagen müssen teuer zukaufen oder riskante Partnerschaften eingehen, um den technologischen Rückstand aufzuholen, während chinesische Hersteller – die den Wandel früher antizipiert haben – technisch voraus und deutlich preiswerter sind.

Die Folge ist eine direkte Bedrohung der Zukunft Automobilindustrie Deutschland und der gesamten Wertschöpfungskette. Wir sprechen nicht mehr über einen leichten Konjunkturabschwung, sondern über eine existenzielle Krise der deutschen Leitindustrie.

620.000 Jobs in Gefahr: Der freie Fall des Wirtschaftsstandorts

Dieses Festhalten am überholten Geschäftsmodell gefährdet unmittelbar den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Produktion von E-Autos benötigt weniger Komponenten und weniger Personal in der Endmontage.

Ein Zulassungsverbot würde nach Schätzungen von 2015 mindestens 620.000 Beschäftigte in der deutschen Industrie potenziell betreffen, insbesondere in der Zulieferindustrie, die hochspezialisiert auf Verbrennungsmotorkomponenten ist.

Die Industrie befindet sich in einem „freien Fall“, da der Hochlauf der E-Mobilität – trotz aller Subventionen – schleppend verläuft und der Rückstand beim autonomen Fahren eklatant ist. Die Ignoranz des Wandels durch das Management und das Ausbleiben einer konsequenten politischen Flankierung führen direkt in die soziale und ökonomische Katastrophe. Der Preis für die kurzfristige Gewinnmaximierung ist die langfristige De-Industrialisierung. Die Automobilkrise Deutschland ist damit selbst verschuldet.

II. Die Sabotage der Klimaziele: Wenn Lobbyisten die Verkehrspolitik steuern

Trotz der klaren wissenschaftlichen Fakten und der europäischen Vorgaben wird das Ruder zurückgerissen, um fossile Geschäftsinteressen zu bedienen! Die zweite große Krise ist die politische Glaubwürdigkeitskrise.

Der europäische Konsens: Das Emissionsfreiheitsziel 2035

Die EU hat mit dem Emissionsfreiheitsziel für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ab 2035 den zentralen Schritt hin zu einem klimaneutralen Verkehrssektor bis 2050 beschlossen. Dieser Beschluss war ein mühsam erkämpfter, wissenschaftlich fundierter Meilenstein. Er sendete ein klares Signal an die Industrie: Die Zukunft ist elektrisch.

Doch dieser notwendige klimapolitische Wendepunkt wird aktiv untergraben. Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, kritisierte den EU-Beschluss: „Dafür brauchen wir zwingend synthetische Kraftstoffe. Doch statt E-Fuels zu fördern schließt Europa diese Technologie bisher aus und lässt dadurch den Bestand bei der Erreichung der Klimaziele im Verkehr außen vor. Das ist realitätsfremd und schadet dem Klimaschutz.“

Das Trojanische Pferd der E-Fuels: Der Mythos der Technologieoffenheit

Der politische Kampf gegen die Vernunft wird unter dem Banner der „Technologieoffenheit“ geführt. Hochrangige Politiker der Union und der FDP, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), fordern unverblümt die Aufhebung des Verbrennerverbots. Merz kritisierte in einem Interview: „Die Union setzt sich für Technologieoffenheit ein. Wir maßen uns nicht an, bestimmte Technologien vorzuschreiben… Ich werbe (…) dafür, dass wir dieses Verbrennerverbot aufheben.“

Was auf den ersten Blick wie ein vernünftiger Ruf nach technologischer Neutralität klingt, ist in Wirklichkeit das „unlautere Versprechen“ einer mächtigen Allianz. Das politische Mantra der Technologieoffenheit ist nichts anderes als die Chiffre für die Bevorzugung von Verbrennertechnologie in Verbindung mit sogenannten E-Fuels.

  • Der tatsächliche Kern: Es geht nicht darum, alle Technologien zuzulassen. Es geht darum, eine einzige (den Verbrennungsmotor) künstlich am Leben zu erhalten, obwohl es eine weitaus effizientere Lösung gibt (die direkte Elektrifizierung).
  • Der Zweck: E-Fuels sollen das Verbrenner-Auto mit einem „grünen Anstrich“ versehen und somit eine politisch motivierte Ausnahme vom Verbrenner-Aus schaffen.

Diese Allianz aus Mineralöl- und Auto-Lobbyisten bekämpft das Verbrenner-Aus nicht aus ökologischer Vernunft, sondern aus nackter ökonomischer Angst um die fossilen Geschäftsmodelle.

Spenden, Besuche, Plakate: Die Anatomie des gekauften Einflusses

Die Art und Weise, wie diese politischen Positionen in die Tat umgesetzt werden, legt eine erschreckende Nähe zwischen Politik und fossiler Industrie offen: Das ist die Realität von Lobbyismus in der Verkehrspolitik.

Finanzielle Einflussnahme und Parteispenden

Der Mineralöllobbyverband UNITI, der die Interessen der fossilen Brennstoffindustrie vertritt, spendete in den Jahren 2021 bis 2024 mindestens 132.000 Euro an CDU und FDP. Solche Spenden sind legal, aber sie sind ein deutliches Indiz dafür, wo die finanziellen Anreize in der politischen Debatte liegen.

  • Der visuelle Beweis: FDP-Chef Christian Lindner und Verkehrsminister Volker Wissing ließen sich mit Plakaten des Mineralöllobbyverbands gegen das Verbrenner-Aus ablichten – eine beispiellose optische Bestätigung der politischen Frontstellung für die fossile Industrie.
  • Die Schlagzahl der Besuche: Der Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) trägt laut Medienberichten das E-Fuels-Thema „wie ein Mantra“ vor. Dies ist umso bemerkenswerter, als Mineralöllobbyisten zwischen Mai 2022 und Februar 2024 18-mal das Verkehrsministerium besuchten.

Die Folge dieser „dreisten Lobbykampagne“ ist eine massive Verzerrung der politischen Debatte und ein Glaubwürdigkeitsverlust des politischen Handelns, der die notwendige Transformation verzögert und wirtschaftliche Schäden verursacht. Die politischen Entscheidungen werden nicht nach Effizienz oder Klimaschutz getroffen, sondern nach der Intensität der Interessensvertretung.

III. Die Verachtung zukünftiger Generationen: Der E-Fuels Wirkungsgrad als ökologische und soziale Katastrophe

Die Priorisierung von E-Fuels über die direkte Elektrifizierung ist eine rücksichtslose Verschwendung erneuerbarer Energien und eine ökologische wie soziale Katastrophe. Hier entlarven wir den E-Fuels-Mythos anhand von Physik und Ökonomie.

Die Energetische Katastrophe: 15% versus 75% Wirkungsgrad

Die wissenschaftliche Realität des E-Fuels Wirkungsgrad ist der stärkste Beweis gegen ihren Einsatz im Massenverkehr. E-Fuels, oder Power-to-Liquid (PtL) Kraftstoffe, werden in einem mehrstufigen Prozess hergestellt:

  1. Stromerzeugung: Erneuerbare Energien (Wind, Sonne)
  2. Elektrolyse: Wasserstofferzeugung aus Wasser und Strom
  3. Synthese: Umwandlung von Wasserstoff und CO₂ in flüssige Kohlenwasserstoffe (E-Fuel)
  4. Transport/Lagerung
  5. Verbrennung im Motor: Umwandlung der chemischen Energie in Bewegungsenergie

Jeder dieser Schritte führt zu massiven Energieverlusten.

Die nüchternen Zahlen der Ineffizienz:

  • E-Fuels: Nur 13 bis 15 Prozent der ursprünglich eingesetzten elektrischen Energie kommen beim Antriebsrad des Verbrennungsmotors an.
  • Elektroautos: Ein E-Auto weist einen Wirkungsgrad von 70 bis 75 Prozent auf (vom Stromnetz bis zum Rad).

Um die gleiche Fahrleistung zu erzielen, verbraucht ein Verbrenner mit E-Fuels mindestens fünfmal so viel Energie wie ein E-Auto.

Der unmögliche Strombedarf: Ein globales Missverständnis

Angesichts des katastrophal niedrigen Wirkungsgrades wird der gigantische Energiebedarf für einen breiten Einsatz von E-Fuels offenkundig:

  • Das Rechenbeispiel: Würde man die heutige EU-Flotte (etwa 280 Millionen Pkw) nur mit E-Fuels betreiben wollen, bräuchte man mehr als das Doppelte des weltweit 2021 aus Wind und Sonne erzeugten Stroms.
  • Die Priorisierung der Knappheit: Erneuerbarer Strom ist die knappste und wertvollste Ressource der Energiewende. Ihn im Massenverkehr durch ein fünffach ineffizientes System zu verschwenden, ist ökologischer Irrsinn.
  • Fazit: E-Fuels haben ihre Berechtigung in Bereichen, wo die Elektrifizierung technisch unmöglich ist (z. B. im Langstreckenflug- und Schiffsverkehr). Sie für den Massenverkehr zu bewerben, verzögert die Energiewende und stellt einen massiven strategischen Fehler dar, da dieser Strom schlichtweg nicht existiert und auch in absehbarer Zeit nicht in den benötigten Mengen verfügbar sein wird. Zudem werden E-Fuels auf lange Sicht knapp und teuer sein, da die globale Nachfrage aus Luftfahrt und Schifffahrt Vorrang hat.

Die Kostenlüge: E-Fuels als unsoziale Belastung

Das Argument, E-Fuels seien eine günstige Lösung, um das Verbrenner-Aus für Bestandsfahrzeuge zu vermeiden und so einkommensschwache Haushalte zu schützen, ist eine dreiste Kostenlüge. Das Gegenteil ist der Fall.

Die wirtschaftliche Schieflage

Das Fahren mit E-Fuels wird etwa dreimal teurer sein als der Betrieb von Elektroautos.

  • Preisschätzungen: Schätzungen gehen von Kosten zwischen 2,80 € und 5 € pro Liter E-Fuel aus, da der Herstellungsprozess so energieintensiv ist.
  • Jährliche Belastung: Dies würde die jährlichen Treibstoffkosten für einen durchschnittlichen Pkw auf über 3.000 € pro Jahr treiben, während Elektroautos bei etwa 1.100 € Betriebskosten pro Jahr liegen.

Das Argument, E-Fuels seien für Bestandsfahrzeuge einkommensschwacher Haushalte nötig, ist hinfällig, da sich diese Haushalte ohne massive Subventionen die hohen Preise kaum leisten könnten. Die forcierte E-Fuel-Strategie würde somit zu einer sozialen Selektion führen: Nur reiche Autofahrer, die sich sowohl E-Auto als auch Verbrenner leisten können oder die hohen Preise akzeptieren, könnten diese Kraftstoffe nutzen. Der breiten Bevölkerung würde die Umstellung auf die langfristig günstigere E-Mobilität unnötig erschwert.

Giftige Abgase bleiben: NOx und Feinstaub – die ungelöste Gesundheitsgefahr

Selbst wenn E-Fuels klimaneutral (CO₂-neutral) hergestellt werden, setzen sie bei der Verbrennung weiterhin Luftschadstoffe frei.

  • Die Gesundheitsgefahr: Dazu gehören giftige Stickoxide (NOx) und krebserregende Partikel.
  • Die Tests: Abgastests zeigten, dass mit synthetischen Kraftstoffen betriebene Pkw genauso viele giftige Stickoxide ausstoßen wie fossile Verbrenner.
  • Die Konsequenz: Das Verharren auf Verbrennungsmotoren, selbst mit „grünem“ Treibstoff, sorgt somit dafür, dass die Gesundheitsschäden und vorzeitigen Todesfälle durch verkehrsbedingte Luftverschmutzung in Ballungsräumen weitergehen.

Die Behauptung, E-Fuels lösten das Umweltproblem des Verkehrs, ist damit auf zwei Ebenen falsch: Sie lösen weder das Effizienz- und Energieproblem noch das lokale Luftverschmutzungsproblem in unseren Städten.

IV. Die psychologische und strategische Sackgasse: Das Gift der Verzögerung

Die Debatte um das Verbrenner-Aus und E-Fuels ist nicht nur ein Streit um Technologie und Klima. Sie ist ein psychologisches und strategisches Problem, das die gesamte Mobilitätswende Deutschland lähmt.

Die Glaubwürdigkeitsfalle der Politik

Der aktive Kampf gegen eine bereits getroffene EU-Entscheidung durch hochrangige deutsche Politiker wie Merz und Wissing führt zu einer massiven Verunsicherung bei allen Marktteilnehmern:

  1. Verunsicherung der Verbraucher: Wer soll ein E-Auto kaufen, wenn die Politik ständig suggeriert, der Verbrenner könne doch gerettet werden? Die Nachfrage wird künstlich gedämpft.
  2. Investitionsblockade der Industrie: Unternehmen in der Zulieferkette zögern, Milliarden in neue, elektrische Komponenten zu investieren, solange die rechtliche und politische Basis der Transformation durch die FDP und CDU/CSU ständig infrage gestellt wird.
  3. Europäische Isolation: Deutschland gerät in Europa zunehmend in die Isolation, da es als Bremser und Blockierer der vereinbarten Klimaziele wahrgenommen wird. Dies schadet dem Standort Deutschland langfristig.

Das Verpassen der Lernkurve

Während Deutschland über Technologieoffenheit diskutiert, arbeiten Konkurrenten an der Optimierung der E-Mobilität.

  • Batterietechnologie: Jeder Tag Verzögerung bei der Elektrifizierung ist ein Tag, an dem Deutschland die Möglichkeit verpasst, die Produktionsprozesse für Batteriezellen zu optimieren und somit die Kosten zu senken (Lernkurveneffekt).
  • Infrastruktur: Solange die Nachfrage nach E-Mobilität durch politische Statements künstlich gedämpft wird, verlangsamt sich auch der notwendige, massive Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Diese Strategie des „Weiter so“ verschleppt die notwendige Energiewende, schadet der Volkswirtschaft und gefährdet das Erreichen der notwendigen Klimaziele im Verkehr deutlich.

V. Der Ausweg aus der Automobilkrise Deutschland: Was jetzt geschehen muss

Die aktuellen politischen und industriellen Entscheidungen sind nicht nur ein Vergehen gegen das Klima, sondern auch ein Akt der wirtschaftlichen Selbstzerstörung. Um die Zukunft Automobilindustrie Deutschland zu sichern und die Klimaziele zu erreichen, sind jetzt radikale Maßnahmen nötig.

1. Klares Bekenntnis zur Elektrifizierung (Sofortprogramm)

Das politische Tauziehen um das Verbrenner-Aus muss beendet werden. Die Bundesregierung muss sich geschlossen und unmissverständlich zur direkten Elektrifizierung im Massenverkehr bekennen.

  • Signal an die Industrie: Klare und verbindliche Investitionsanreize für den Aufbau der Batteriezellproduktion und die Halbleiterfertigung in Deutschland und Europa.
  • Beschleunigter Infrastrukturausbau: Massive staatliche Investitionen in das Schnellladenetz, insbesondere an Transitrouten und in ländlichen Regionen, um die Reichweitenangst der Verbraucher zu besiegen.

2. E-Fuels auf die Nischenanwendung beschränken

E-Fuels dürfen nicht länger als universelle Lösung für das Verbrenner-Aus beworben werden. Ihre technologische Ineffizienz und die damit verbundenen Kosten machen sie für den Pkw-Massenverkehr ungeeignet.

  • Fokus auf Luft- und Schiffsverkehr: Die politischen Anstrengungen und Subventionen müssen sich auf die Bereiche konzentrieren, in denen Elektrifizierung keine Option ist, um dort schnellstmöglich fossile Brennstoffe zu ersetzen.
  • Bestandsflotte: E-Fuels sind eine mögliche (wenn auch teure) Option für die Bestandsflotte, aber sie dürfen nicht als Vorwand dienen, das Verbrenner-Aus für Neufahrzeuge aufzuweichen.

3. Transparenz und strikte Anti-Lobbyismus-Regeln

Die offengelegte Nähe zwischen Mineralöllobbyisten und Verkehrspolitikern ist ein demokratisches Problem.

  • Strengere Transparenzregeln: Ein verpflichtendes, öffentliches Lobbyregister, das nicht nur Treffen, sondern auch die Inhalte der Gespräche dokumentiert.
  • Karenzzeiten: Strengere Regeln für Politiker, die in die Industrie wechseln, um den sogenannten „Drehtür-Effekt“ zu beenden.

Es braucht endlich eine ehrliche und ausgewogene Debatte über die Mobilität der Zukunft, die sich an der Effizienz, den Klimazielen und den langfristigen Überlebenschancen der Industrie orientiert, und nicht am Einfluss mächtiger rückwärtsgewandter fossiler Lobbyverbände.

VI. Fazit: Ein Weckruf für Deutschland

Angesichts der Pflicht, zukünftige Generationen zu schützen und die Klimaziele zu erreichen, ist es ökologischer Irrsinn und ein Akt der politischen und industriellen Verantwortungslosigkeit, eine technisch ineffiziente, teure und umweltschädliche Nischenlösung wie E-Fuels für den Massenverkehr zu bewerben.

Das Verbrenner-Aus ist kein Schicksalsschlag, sondern die logische Konsequenz jahrzehntelanger Fehlentscheidungen der deutschen Industrie. Die Verzögerungstaktiken der Lobbyisten in der Verkehrspolitik führen direkt in die Automobilkrise Deutschland. Sie schaden der Volkswirtschaft, sichern kurzfristig Profite weniger und gefährden die Klimaziele massiv.

Die Mobilitätswende Deutschland muss jetzt entschlossen und konsequent umgesetzt werden, basierend auf physikalischen Realitäten (Effizienz) und wirtschaftlicher Vernunft (langfristige Wettbewerbsfähigkeit), nicht auf politischen Mythen und Spendenquittungen. Nur ein klares Bekenntnis zur Elektrifizierung kann den Wirtschaftsstandort Deutschland retten und seine technologische Souveränität zurückgewinnen.

Die Zeit des Zögerns ist vorbei. Die Zukunft wartet nicht.

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